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Abfallwirtschaft Landkreis Waldshut

Abfallvermeidung Wohnen und Haushalt

Die Grafik zeigt eine hellgraue Mülltonne mit einem Sack darin. Der Sack ist mit einem roten Kreuz durchgetrichen. Titel der Grafik: Das kommt nicht in die Tonne.Nachfolgend finden Sie viele Hinweise, wie Sie im Haushalt Abfall vermeiden können. Wo das nicht möglich ist, haben wir Tipps bereitgestellt, wie und wo Sie umweltfreundliche Alternativen finden.

Ansprechpartner

  • Abfallberatung
    Tel. (07751) 86-5408,

Pflegeprodukte und Waschmittel

Das Gesamtbild zeigt Handtücher und Reinigungsprodukte bzw. Dinge, die zu deren Herstellung nötig sind. Auf der linken Seite sieht man im Hintergrund ein mintgrünes und ein gelbes Handtuch. Davor liegen 3 feste Seifenstücke, lose in ein braunes Papier eingepackt. In der Bildmitte befindet sich eine kleine braune Flasche mit Stöpsel. Davor steht eine weiße Keramikschüssel und ein weißer Keramikteller mit einem Löffel. Beide Keramikgefäße enthalten ein weißes Pulver. Rechts befinden sich 3 Gläser in unterschiedlichen Größen und Formen. Das eine Glas beinhaltet eine Seifenflüssigkeit, das andere Kräuter. Vor dem dritten Glas liegt eine Zitrone. Der Inhalt ist hier nicht ersichtlich.Auf Inhaltsstoffe achten: Hier gibt es verschiedene Siegel, auf die man achten kann, z. B.

  • BDIH kontrollierte Naturkosmetik. Diese Produkte sind ohne synthetische Farb-, Duft- und naturfremde Konservierungsstoffe hergestellt.
  • ECO Label, ein europäisches Umweltzeichen, das Produkte kennzeichnet, die im Vergleich zu konventionellen Produkten geringere Umweltauswirkungen haben. Der Standard beschreibt außerdem, wie die Kosmetikrohstoffe gewonnen und verarbeitet werden müssen.
  • Blauer Engel: Auf der Website des Umweltzeichens "Blauer Engel" finden Sie Informationen über das Siegel selbst, über die umweltfreundlichen und nachhaltigen Produkte, und in welchen Märkten Sie diese Produkte kaufen können. Es ist das umfassendste von allen Siegeln, weil es verschiedene Aspekte eines Produktes beleuchtet: Nicht nur den Inhalt, sondern auch z. B. die nachhaltige Verpackung.
  • Auf der Website "Der Nachhaltige Warenkorb" sind diverse Siegel erklärt. Bitte achten Sie darauf, dass Standards für z. B. Naturkosmetikprodukte zwar Etliches über das Produkt selbst aussagen, keinesfalls jedoch gleichzeitig bedeuten, dass hier auch auf eine umweltfreundliche Verpackung Wert gelegt wird! Genau hinschauen lohnt sich also.
  • Die App Code Check hilft Ihnen ebenfalls dabei herauszufinden welche Inhaltsstoffe in den Produkten enthalten sind: https://www.codecheck.info/
Tipps zur Abfallvermeidung und umweltfreundliche Alternativen:
  • Auf weniger Verpackungsmüll achten und ggf. Nachfüllpacks kaufen.
  • Kein Mikroplastik: Auch hier helfen Ihnen die oben erwähnten Siegel bzw. die App Codecheck herauszufinden, in welchen Produkten Mikroplastik enthalten ist. Wer weiß schon, dass sich hinter dem Begriff „Sodium Polyacrylate“ ein schwer abbaubares Polymer verbirgt, das umgangssprachlich Mikroplastik genannt wird?
  • Zahnbürsten aus Holz anstatt aus Kunststoff verwenden.
  • Rasierer mit auswechselbaren Klingen nutzen.
  • Festes Shampoo/Spülung/Duschgel oder auffüllbares Duschgel/Seife nutzen.
  • Wiederverwendbare Abschminkpads (z. B. aus alten Handtüchern) statt Wattepads verwenden.
  • Baukastensysteme bei Waschmitteln nutzen. Das schont sowohl die Umwelt als auch den Geldbeutel, weil Sie individueller und besser dosieren können.
  • Tipps und Tricks zum nachhaltigen Waschen gibt es auf https://www.forum-waschen.de
  • Selbst herstellen: Wer Zeit und Lust hat, kann diverse Pflegeprodukte und Waschmittel auch selbst herstellen. Hierzu gibt es diverse Anleitungen im Internet.

Küche

  • Holzbürste und Kupferschwamm statt Kunststoffschwamm nutzen.
  • Stofflappen (aus alten Stoffen) statt Küchenrolle verwenden.
  • Wachstücher, oder verschließbare Behälter statt Alu-/Frischhaltefolie nutzen.
  • Gewürze oder Nahrungsmittel im wiederbefüllbaren Glas statt im Kunststoffbehälter einkaufen (Unverpackt-Läden, z. B. in Rickenbach).
  • Kaffeekapseln vermeiden oder wiederbefüllbare Kapseln verwenden: Alleine durch Kaffeekapseln fallen in Deutschland 8.000 Tonnen Verpackungsmaterial an. Zudem lassen sich aus den alten Aluminium-Kaffeekapseln nicht 1:1 neue Kapseln produzieren, sondern nur noch minderwertigere Aluminium-Produkte. Es gibt für Kaffeekapseln also keinen wirklich geschlossenen Recyclingkreislauf. Zudem ist die Herstellung von Aluminium extrem umweltschädlich (hoher CO2-Verbrauch und giftiger Rotschlamm). Wiederverwendbare Kaffeekapseln aus Edelstahl können hier eine Alternative sein. „Kompostierbare“ Kaffeekapseln sind zwar in der Herstellung umweltfreundlicher als Aluminium – allerdings sind sie nicht wirklich kompostierbar, da sie sich (genau wie die kompostierbaren Bio-Folienmüllbeutel) viel zu langsam zersetzen und schlussendlich im Restmüll landen. Außerdem widersprechen auch diese Kapseln dem Abfallvermeidungsprinzip.
  • Kleinverpackungen meiden (sofern möglich).
  • Beim Einkauf Mehrwegbeutel statt Plastiktüte nutzen.

Akkus und Batterien

  • Prüfen Sie, ob batteriebetriebene Produkte auch mit Akkus betrieben werden können.
  • Bei Geräten darauf achten, ob der Akku austauschbar ist, um die Produkte möglichst lange nutzen zu können.
  • Batterien im Handel oder auf den Recyclinghöfen zurückgeben – keinesfalls im Restmüll entsorgen, wegen der darin enthaltenen Schadstoffe!

Hygieneprodukte

Nutzen Sie bei den Hygienepapieren Recyclingprodukte. Nach nur einmaliger Nutzung gehen die wertvollen Holzfasern unwiederbringlich über den Hausmüll oder die Kanalisation verloren. Recyclingpapier spart außerdem nicht unerhebliche Mengen an Wasser und Energie. Auch hier am besten auf das Siegel mit dem Blauen Engel achten. Andere Produktkennzeichnungen wie FSC- oder PEFC-Label oder die Bezeichnung „Chlorfrei gebleicht“ sind bei Papierprodukten aus Umweltsicht weniger hilfreich, wie das Umweltbundesamt auf seiner Website mitteilt: https://www.umweltbundesamt.de/umwelttipps-fuer-den-alltag/haushalt-wohnen/papier-recyclingpapier#hintergrund

Büro und Schule

  • Papierverbrauch reduzieren. Nutzen Sie papierlose Medien wie E-Mail oder Telefon und drucken Sie Dokumente nur dann aus, wenn es wirklich notwendig ist.
  • Stellen Sie als Standard-Druckfunktion den Duplex-Druck ein. So werden Papiere immer beidseitig bedruckt. Das spart ebenfalls Papier.
  • Fehldrucke sammeln und als Notizpapiere nutzen – oder für die Kinder zum Malen verwenden.
  • Recyclingpapier aus 100 % Altpapier nutzen – z. B. Produkte mit dem Blauen Engel. Das Siegel steht für Erzeugnisse aus ökologischer Herstellung und erfüllt strengere Anforderungen zum Mindestanteil niedriger Altpapiersorten und zum Einsatz von Chemikalien. Wer beim Kauf von einem Paket Papier mit 500 Blatt (2,5 Kilo) zu Recyclingqualität greift, spart 5,5 Kilo Holz. Großabnehmer von einer Palette Papier, das sind 100.000 Blatt mit einem Gewicht von 500 Kilo, können durch die Wahl von Recyclingpapier bewirken, dass etwa zweieinhalb ausgewachsene Bäume mit einem Durchschnittsgewicht von 440 Kilo erhalten bleiben. Und mit den 3 kWh, die man beim Kauf eines Kilos Recyclingpapier gegenüber Primärfaserpapier spart, lässt sich so viel Wasser erhitzen, dass man damit rund 210 Tassen Kaffee kochen kann.
  • Papier richtig entsorgen: Sammeln Sie das Altpapier separat für die Blaue Tonne bzw. den Container auf dem Recyclinghof. Nur so ist die Wiederverwertung des Papiers möglich. Hinweise zur Entsorgung des Altpapiers finden Sie unter Abfallarten/Blaue Tonne: https://www.abfall-landkreis-waldshut.de/de/blaue_ tonne/
  • Auch beim Kauf von Schulheften auf Recyclingpapier achten. Regen Sie ggf. Sammelbestellungen an oder informieren Sie sich, wo es im örtlichen Handel diese Recyclingprodukte gibt. So fördern Sie ein umweltbewusstes und nachhaltiges Denken.
  • Verwenden Sie Klebstoffe und Filzstifte oder Textmarker, die keine Lösungsmittel enthalten. Nutzen Sie ggf. nachfüllbare Filzstifte.
  • Basteln Sie Schutzumschläge für Hefte aus (Recycling)Papier selbst, anstatt Kunststoffhüllen zu verwenden.
  • Packen Sie Pausenbrote oder Tagesverpflegung in Butterbrot-/Frischhaltedosen, die immer wieder verwendet werden können.
  • Statt eines Einwegbechers: Verwenden Sie umweltfreundlichere Thermobecher. Mit ReCup (https://recup.de/) gibt es ein interessantes Mehrweg-System – auch im Landkreis Waldshut. Oder trinken Sie am Arbeitsplatz einen „Coffee-to-stay“ aus einer Porzellantasse. Am besten aus einer Kaffeemaschine, die KEINE umweltschädlichen Kaffeekapseln benutzt!

Kleidung

Das Bild zeigt verschiedene bunte Kleidungsstücke, die zu einem Berg aufgetürmt sind.Zwischen 2000 und 2014 verdoppelte sich die Anzahl der weltweit produzierten Kleidungsstücke. Dabei ist die Produktion von Textilien mit starken Belastungen für die Umwelt – und damit auch fürs Klima - verbunden. Textilveredelung gehört beispielsweise zu den Branchen mit dem höchsten Abwasseraufkommen. Gerade in ärmeren Ländern sind jedoch oft die Standards für die Abwasseraufbereitung wenig bis gar nicht vorhanden. Mit fatalen Folgen für die Umwelt.

Besonders problematisch ist hierbei die sogenannte „Fast Fashion“. 24 Kollektionswechsel pro Jahr finden statt, und Kleidung wird dank dieses schnelllebigen Modetrends nach kurzer Lebensdauer zu Abfall. Die Qualität und die Verwertbarkeit der Produkte verschlechtert sich außerdem zunehmend. Kleidung wird zunehmend aus synthetischen Fasern hergestellt, die sich schlechter recyceln lassen. Gleichzeitig wird die Qualität auch in den Altkleidercontainern immer schlechter. Erhebliche Mengen von Altkleidern sind verschmutzt, verfärbt, zerrissen, löchrig oder durchgescheuert. Kleidung mit diesen Defekten gehört jedoch nicht in den Altkleidercontainer, sondern in den Restmüll.

Dabei kann jeder selbst viel dazu beitragen, Abfallberge von Altkleidern zu vermeiden und damit einen wichtigen Beitrag auch zum Umweltschutz und zur Nachhaltigkeit zu leisten. Das Beste daran: Sie sparen auch noch bares Geld, wenn
  • Sie Fast Fashion meiden und seltener neue Kleidung kaufen.
  • Sie höherwertige Artikel wählen, die länger getragen werden können.
  • Sie prüfen, ob Sie wirklich dem Trend hinterherlaufen müssen und wirklich etwas Neues brauchen.
  • Sie Kleidung möglichst lange tragen.
  • Sie auf die Pflegehinweise achten, damit Sie lange Freude an Ihren Textilien haben.
  • Sie Textilien vermeiden, die nur chemisch gereinigt werden können, da dies die Umwelt zusätzlich belastet.
  • Sie Textilien tauschen über Kleiderkreisel in Ihrer Nähe (z. B. in Bonndorf) oder wenn Sie diese auf Flohmärkten, über Secondhand-Läden (z. B. Samariterlager in Bernau) oder Online-Portale verkaufen, anstatt sie wegzuwerfen.
  • Sie Kleidung upcyclen (aus einem Kleid wird eine Bluse mithilfe der Nähmaschine, oder der Änderungsschneiderei).
  • Sie beim Kauf auf glaubwürdige Textilsiegel achten. Das Portal der Bundesregierung verschafft Ihnen Durchblick im „Label-Dschungel“ https://www.siegelklarheit.de

Abfallvermeidung im Haushalt durch Verschenken bzw. Gebrauchtkauf

Wussten Sie übrigens, dass es in Waldshut einen Verschenkmarkt und eine Buchkammer gibt? Vielleicht finden Sie ja hier passende Dinge für Ihren Haushalt oder Sie stellen Gegenstände ein, die andere noch gebrauchen können.

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