Alle brennbaren Abfälle entsorgt der Landkreis seit 1996 auf thermischem Wege. Die Verbrennung erfolgt in der Schweiz. Hierzu bestehen Kooperationsverträge mit Kehrichtverbrennungsanlagen im Kanton Aargau und Zürich.
Was in der Kehrichtverbrennungsanlage mit unserem Abfall geschieht (siehe Grafik): Einlieferung - Die Kehrichtfahrzeuge (1) entladen brennbaren Abfall in die Kehrichtbunker (2), wo ihn Kräne (3) in die Einfülltrichter (4) der Verbrennungsöfen hieven. Vom Einfülltrichter gelangt der Abfall über einen Schacht auf den Verbrennungsrost, wo er gleichzeitig geschürt und transportiert wird.
Verbrennungsvorgang - Im Feuerraum (5) brennt der Abfall bei rund 900 Grad Celsius, ohne Zufuhr von Brennhilfsstoffen. Von unten führt ein Gebläse konstant Luft aus dem Kehrichtbunker zu, weshalb im Bunker immer ein leichter Unterdruck herrscht und weder Staub noch Gerüche nach außen dringen können. Die zusätzliche Lufteindüsung oberhalb des Abfallbetts stellt sicher, dass die entstehenden Rauchgase vollständig verbrennen. Am Ende bleibt Schlacke übrig, die nach dem Wasserbad über ein Schlackenband (8) in den Schlackenbunker (9) transportiert wird. Die bei der Verbrennung entstandenen Rauchgase werden zur Rauchgasreinigung geführt.
Energiegewinnung - Die bis 900 Grad heißen Rauchgase geben im Dampfkessel (6) Wärme ab: Wasser strömt durch die Kesselrohre, heizt sich auf und verdampft. Der bis 400 Grad heiße Dampf treibt eine Turbine an und der angekoppelte Generator erzeugt Strom (7). Der aus der Turbine abgeführte Dampf ist immer noch heiß genug, um damit das Wasser des Fernwärmenetzes zu heizen.
Rauchgasreinigung - Die Rauchgasreinigungsanlage scheidet alle gas- und staubförmigen Schadstoffe wirkungsvoll aus (entspricht der Schweizer Luftreinhalte-VO und den nach Deutschem Recht geltenden Immissionsschutzrechtlichen Bestimmungen): Die festen Partikel sondern sich im Elektrofilter ab (11), die Stickoxide wandeln sich nach Zuführen von Ammoniak (13) in Stickstoff und Wasserdampf um. Mehrstufige Nasswäscher (18) entziehen die gasförmigen Schadstoffe wie Salzsäure und Schwefeldioxid und scheiden Schwermetalle ab, die mit dem Waschwasser ausgeschleust werden. Ganz zum Schluss entweichen die gereinigten Rauchgase als Wasserdampf durch Kamine (21) in die Atmosphäre.
Abwasserbehandlung - Das Prozesswasser aus der Rauchgasreinigung durchläuft in der Abwasserbehandlungsanlage eine mehrstufige Reinigung und wird zum Schluss als Abwasser in die Kanalisation eingeleitetet.
Rückstandsentsorgung - Die Rohschlacke im Schlackenbunker (9) hat noch ein Zehntel des ursprünglichen Abfallvolumens. Der Eigenanteil des Landkreises Waldshut wird auf die Deponie Lachengraben verbracht, dort zwischengelagert (altern), entschrottet und in den Monobereich auf der Deponie Lachengraben eingebaut. Der Filterstaub und der entwässerte Schlamm aus der Abwasserreinigung machen 3-4% des verbrannten Abfalls aus und werden entweder rezykliert oder auf einer Deponie entsorgt.