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Kunststoff-Recycling

Viele Haushalte trennen ihren Verpackungsmüll auch deshalb so gründlich, weil sie das „gute Gefühl“ haben, der Umwelt alleine durch das Trennen geholfen zu haben (wird ja recycelt). Nicht zuletzt deshalb haben wir unseren Jahresverbrauch bei Plastikmüll in den letzten 20 Jahren auf 25,4 Kilogramm pro Kopf verdoppelt. (Von 1,56 Mio. Tonnen in 1995 auf 3,2 Mio. Tonnen in 2019, Quelle NABU). Weitere Gründe für diesen starken Anstieg sind mehr Single- und Seniorenhaushalte, die kleinere Packungen kaufen, der Trend zu in Plastik verpackten Fertigprodukten und der rasant wachsende Online-Versand (mehr Verpackungsmaterial).

Im Jahr 2019 wurden lt. Umweltbundesamt zwar 99,4 % aller gesammelten Kunststoffabfälle stofflich oder energetisch verwertet.
Allerdings gibt es hier Einschränkungen, gerade im Hinblick auf das Recycling:
Gerade bei Kunststoff-Verpackungen gibt es große Probleme beim Recycling. Diese Verpackungen sind immer komplexer aufgebaut (z. B. Verbundverpackungen aus mehreren Stoffen). Je komplexer aber das System, desto schwieriger ist es im Nachhinein zu recyceln. Die meisten Kunststoffe werden geschreddert und dann eingeschmolzen. Sind sie nicht sortenrein, bleibt nur Downcycling. D. h. aus den Folien und Verpackungen werden eben nicht wieder neue Folien und Verpackungen, sondern z. B. Bauzäune oder Gartenbänke gemacht.

Aus dem Plastikatlas, den die Heinrich-Böll-Stiftung und der BUND 2019 veröffentlichten, geht hervor, was mit den im Jahr 2017 angefallenen 5,2 Millionen Tonnen Kunststoff-Abfällen, die in deutschen Haushalten und Gewerbe anfallen, passiert ist:

Hartkunststoffe

Im Haushalt gibt es Kunststoffabfälle, die keine Verpackungen sind, wie beispielsweise Baby-Badewannen, Eimer, Gießkannen oder das ausgediente Bobby-Car. Diese Kunststoffabfälle landeten bis vor wenigen Jahren noch im Restmüll. Seit einigen Jahren können Hartkunststoffe wie die oben genannten jedoch auf den Recyclinghöfen im Landkreis Waldshut abgegeben werden (außer Regionales Annahmezentrum Münchingen). Und das aus gutem Grund: Gerade bei Hartkunststoffen handelt es sich um Wertstoffe, die viel zu schade für die energetische Verwertung (Verbrennung) sind.

Leider ist die stoffliche Verwertung (also das Recycling) jedoch nicht ganz so einfach, da es auch hier eine Vielzahl unterschiedlicher Kunststoffgemische gibt:
  • Polyethylen (PE)
  • Polypropylen (PP)
  • Polystyrol (PS, jedoch kein Styropor)

Fazit

Wenig recyceltes Plastik ist besser als gar keins. Beim Recycling wird im Schnitt weniger Energie verbraucht, als wenn ein Produkt oder Material von Grund auf neu entsteht. Das spart am Ende Treibhausgase. Bei der Neuproduktion von Produkten entstehen außerdem Treibhausgase, wenn die dafür nötigen Rohstoffe abgebaut, gereinigt und veredelt werden. (Vor allem bei der Förderung von Erdöl.) Diese Gase fallen beim Recycling erst gar nicht an.

Allerdings ist es für die Industrie zum Teil einfacher und vor allem günstiger, Kunststoffe neu zu produzieren, als sie zu recyceln. Da Erdöl die Basis für konventionelle Kunststoffe ist, sorgt ein niedriger Ölpreis zusätzlich dafür, dass mehr Neuware produziert wird.

Schlussendlich gibt es nur einen Ausweg aus dieser Plastikabfallflut: Möglichst auf Plastik zu verzichten. Hinweise zu Wegen aus der Plastikflut finden Sie auf der Seite Recycling.

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