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Abfallwirtschaft Landkreis Waldshut

Recycling

Was genau ist Recycling überhaupt?

Übersetzt bzw. aus dem Englischen entlehnt bedeutet der Begriff Wiederverwertung oder Wiederaufbereitung. Gesetzlich wird erst von Recycling gesprochen, wenn die Stoffe vorher als Abfall einzustufen waren und durch Verwertungsverfahren zu Erzeugnissen, Materialien oder Stoffen entweder für den ursprünglichen Zweck oder für andere Zwecke aufbereitet werden.

Umgangssprachlich beinhaltet Recycling auch den Kreislauf, den die Rohstoffe wieder und wieder durchlaufen. Hierbei unterscheidet man auch zwischen Downcycling und Upcycling.
Unter Upcycling versteht man die stoffliche Aufwertung eines „Abfalls“. Hier werden Stoffe in neuwertige Produkte umgewandelt. Beispiele hierfür sind:
  • Aus Omas altem Geschirr werden schicke Blumentöpfe.
  • Aus alten Einmachgläsern werden mithilfe von Bast und farbigem Sand schicke Teelichthalter.
  • Aus alten Paletten werden schicke Outdoor-Möbel (Schadstoffbelastung vorher prüfen!).
  • Aus alten Weinkisten wird ein Schuhregal.
  • Aus alten Konservendosen werden Stifteboxen.
  • Auch chemisches Upcycling ist möglich: Aus verdorbener Milch werden Biopolymere (Bioplastik), die zur Produktion von Textilfasern genutzt werden oder auch, um Kosmetikprodukte herzustellen.

Von Downcycling spricht man immer dann, wenn ein Material nach der Wiederverwertung von geringerer Qualität und Funktionalität ist als das ursprüngliche Material. Besonders häufig betroffen ist Kunststoff von Downcycling. Um gewünschte Eigenschaften des Produktes zu erhalten, werden von den Herstellern unterschiedliche Kunststoffe gemischt, die sich hinterher im Recycling-Prozess jedoch nur schwer trennen lassen.
Je öfter ein Produkt den Downcycling-Prozess durchläuft, desto mehr nimmt seine Qualität ab. Am Ende muss man sich immer fragen, wann es noch Sinn ergibt, ein Produkt wiederzuverwerten bzw. wann der Energieaufwand so hoch und das Endprodukt von so schlechter Qualität ist, dass die thermische Verwertung (Verbrennung) sinnvoller ist.

Übrigens: Auch Bioabfall ist Recycling - sofern er in der Biotonne landet!

Wege aus der Plastikflut

Komplett auf Plastik verzichten können wir im Alltag nicht. Aber es gibt für viele Gegenstände umweltfreundlichere Alternativen. Zum Schutz der Umwelt hat die EU beschlossen, bestimmte Plastik- und Styroporgegenstände ab dem 3. Juli 2021 zu verbieten (z. B. Einweggeschirr und Strohhalme). Es gibt allerdings kein Gesetz, das die Verwendung von Plastik generell einschränkt, da Kunststoffe nicht als Gefahrstoffe gelten. Hier ist also jeder einzelne Haushalt gefragt, um die Plastikflut einzudämmen.

Wer übrigens glaubt, sich beim Plastik nicht einschränken zu müssen, „weil es ja eh recycelt wird“, der täuscht sich gewaltig. Schauen Sie sich hierzu die Seite Kunststoff-Recycling genauer an!
Auf der Seite Glas-Reycling erfahren Sie, warum Glas eine echte Alternative zu Plastik sein kann und warum sich der Gang zum Altglas-Container garantiert lohnt für die Umwelt.

Und wie lässt sich Plastikmüll konkret vermeiden?

  • Kaufen Sie Lebensmittel frisch und unverpackt.
  • Nutzen Sie beim Einkaufen einen Rucksack, Korb oder eine Stofftasche.
  • Nutzen Sie Mehrwegsysteme (aus Glas oder auch Kunststoff) möglichst regional abgefüllt.
  • Trinken Sie Leitungswasser statt aus Einweg-Plastikflaschen. Das spart jede Menge Abfall. Leitungswasser ist außerdem ca. 100-mal günstiger als Mineralwasser aus Kunststoffflaschen. Weitere Hinweise siehe https://abfall-landkreis-waldshut.de/eip/pages/abf allvermeidung-essen-und-trinken.php
  • Verzichten Sie generell auf Einwegbesteck und Einweggeschirr. Bitte beachten Sie, dass auch vermeintliches „Bio“-Besteck/Geschirr keinen Umweltvorteil hat, da auch deren Herstellung aufwändig ist und Ressourcen verbraucht. Jährlich werden mehr als 100 Millionen Tonnen Plastik für Produkte produziert, die nur wenige Minuten genutzt werden, z. B. die „To-Go-Kaffeebecher“. Trinken Sie stattdessen einen „Kaffee-to-stay“ aus der Porzellantasse oder verwenden Sie das ReCup System. (https://recup.de/)
  • Lebensmittel wie Wurst und Käse werden in immer kleineren Mengen verpackt. Kaufen Sie Wurst und Käse deshalb lieber an der Frischtheke und fragen Sie nach, ob mitgebrachte Frischhaltedosen erlaubt sind.
  • Achten Sie darauf, auch beim Essen und Trinken unterwegs keine Einwegverpackungen zu nutzen. Verwenden Sie stattdessen Mehrwegflaschen und Brotdosen.
  • Unnötiger Verpackungsmüll entsteht auch, weil Wasser im Produkt enthalten ist, z. B. bei Flüssigseife anstatt dem Seifenstück oder bei der Verwendung von Flüssigwaschmitteln anstelle eines Waschpulverkonzentrats
  • Verwenden Sie Nachfüllpackungen.
  • Bei Kosmetikprodukten und Waschmitteln auch auf Inhaltsstoffe achten (Mikroplastik). Hilfreich hier ist die App Code-Check: https://www.codecheck.info/
  • Prüfen Sie, ob Haushaltswaren oder Schreibtischutensilien aus Plastik ersetzt werden können durch Produkte aus Metall, Holz, Porzellan oder Glas.
  • Haltbare Lebensmittel in größeren Gebinden/Säcken kaufen.

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